Im Trauerfall
Die Begleitung von Sterbenden und Trauernden und die Gestaltung der Trauerfeierlichkeiten sind für die Kirche ein Zeichen gelebten Glaubens.
Die drei Pfarren haben miteinander an einem Leitfaden gearbeitet, der Orientierung und Hilfe bei Fragen und Unsicherheiten für die Angehörigen gibt.
Als Pfarrgemeinden möchten wir sie ermutigen ihre Trauer und den Abschied von einem geliebten Menschen miteinander zu teilen und Möglichkeiten der dankbaren Erinnerung bieten.
Sie finden den Folder zu „Sterben, Trauer und Abschiednehmen" unter dem Thema "Tod und Trauer", als Download hier direkt unter diesem Text zum download und erhalten ihn beim Trauergespräch oder im Pfarrbüro.
Du kannst dich auch an das Hospiz Vorarlberg (+435522 200 1152), die Telefonseelsorge (142) oder an deine Pfarrcaritas (Nummer, wenn vorhanden) wenden.
VORBEREITUNGEN zum Familiengebet für Verstorbene
Das Familiengebet sollte nicht zu formal und allzu ernst ablaufen. Trotzdem sind einige Vorbereitungen zu treffen und einiges sollte vorab besprochen werden, damit eine gewisse Aufmerksamkeit und Andacht möglich ist. Natürlich darf man auch mal Lachen, aber es wäre schön, wenn auch den Kindern erklärt werden würde, dass es sich hier um ein Gebet handelt.
Für das Gebet sollte vorbereitet werden:
- eine schöne Kerze sowie Zündhölzer
- für jede Person mindestens ein Teelicht
- einen Teller oder eine Schale mit Deko-Sand gefüllt (Hier werden die brennenden Teelichter hineingestellt.)
- Schön ist, wenn auch die Bibel, ein Kreuz und ein Rosenkranz auf dem Tisch liegen.
Die Kinder dürfen ihre Rosenkränze mitbringen, die sie z.B. zur Erstkommunion geschenkt bekommen haben.
Vorab-Besprechung:
Eine Person sollte die Leitung übernehmen. Das kann das Familienoberhaupt, aber auch eine andere Person sein. Sie beginnt, führt durch das Gebet und liest die Texte. Diese Person sollte bitte vorab dieses Faltblatt durchlesen. Direkt vor dem Gebet sollte sie mit allen Mitbetenden folgende Punkte abklären:
- Möchte jemand die Lesung/die Fürbitten lesen? Vielleicht ein Kind?
- Möchte ein Kind zu Beginn die Kerze anzünden?
- Vor allem für Familien, die bis jetzt immer zum Familiengebet einen Rosenkranz gebetet haben: Möchte man zusätzlich zum Vaterunser noch einen Rosenkranz oder einen Teil des Rosenkranzes beten?
Tischgestaltung
Auch wenn der Tisch nicht perfekt dekoriert sein muss, so wirkt ein schön geschmückter Tisch gleich viel feierlicher. Man kann z.B. eine Person einteilen, um den Tisch und den Raum zu dekorieren, oder man pflückt vorab mit den Kinder einen Strauß Blumen, sammelt Dekomaterial wie Blätter, Ranken und Hagebutten,...
HINWEIS: Schön als Tischdeko sind z.B. auch ganz einfach buntes Herbstlaub, Kastanien oder Efeuranken.
Abendessen
Es muss nicht das ganz große Menü sein. Vor allem sollte man darauf achten, dass der Koch bzw. die Köchin nicht den ganzen Tag in der Küche eingeteilt ist. Trotzdem ist es eine schöne Tradition, dass nach dem Beten gemeinsam gegessen wird. Hier drei Vorschläge:
- Schweinebraten mit Sauren Rüben und Knödel oder Nudeln (Traditionelles Essen, das noch dazu gut vorbereitet werden kann.)
- Gerstensuppe mit frischen Pärle (Diese kann man sogar am Vortag vorkochen.)
- Käsefondue mit Brot, Trauben und Birnen (Am besten schmecken frische Fonduemischungen von der Käsetheke.)
- Natürlich gibt es noch viele andere Ideen, z.B. kalte Platten, Leberkäse, ...
Kurz davor
Stimmungsvoll wird es, wenn es nicht zu hell ist. Eventuell das Licht dimmen oder eine Stehlampe anzünden.
Im Kreis der Familie miteinander zu beten, braucht Mut und die Überzeugung, dass Gebet etwas Wertvolles ist und auch etwas Positives sein kann. Es braucht aber auch die Überzeugung dafür, dass das Gebet in der Familie eine große Kraft in sich trägt. Denn Gemeinschaft ist mehr als Einsamkeit.
Herzliche Einladung, diesen Schritt zu wagen!
Pfr. Thomas Sauter
Familiengebet für Verstorbene
Wir entzünden die große Kerze und beginnen das Gebet:
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Amen.
Im November gehen wir, vielleicht öfters als sonst, auf den Friedhof und denken an das Ende unseres Lebens und an unsere Verstorbenen, die uns zu Gott vorausgegangen sind – so auch heute. Jetzt wollen wir uns an sie erinnern, für sie bitten, danken und für sie beten. Jetzt kann jeder kurz einmal nachdenken, für wen er/sie beten möchte.
Das kann eine Person, das können aber auch mehrere Menschen sein. Wer möchte, kann die Namen auf einen Zettel schreiben, still an sie denken oder die Namen auch aussprechen.
Jetzt nimmt jeder von euch ein Teelicht, entzündet es an der Kerze und stellt es auf den Teller. Wir möchten jetzt wirklich ganz intensiv an unsere Lieben denken:
An welche Situation könnt ihr euch noch genau erinnern, wenn ihr an euren Lieben denkt? Welche Begebenheit kommt euch als
erstes in den Sinn?
Ja, vieles war schön, manche Erinnerungen sind schmerzlich, manches ist nicht abgeschlossen.
Vielleicht ist genau jetzt der Zeitpunkt, um unseren lieben Verstorbenen die ewige Ruhe zu gönnen und dafür zu beten. Alle unsere Gedanken bringen wir nun in einem Gebet vor Gott.
Gott, heute an Allerheiligen denken wir an unsere Toten und wir tun dies, um ihr Leben vor Dich zu bringen. Du allein kennst es und weißt um das Warum und das Wieso. Du kennst aber auch unsere Verletzlichkeit. Deshalb bitten wir Dich: Nimm unsere Verstorbenen bei dir auf und schenke ihnen das Leben in Fülle, das Du verheißen hast. Uns aber, die wir noch „Gast auf Erden“ sind, bleibe nahe und begleite uns, bis auch wir dich einmal von Angesicht zu Angesicht schauen dürfen. Durch Christus, unseren Herrn. Amen.
Lesung aus dem Buch Kohelet
Alles hat seine Stunde. Für jedes Geschehen unter dem Himmel gibt es eine bestimmte Zeit: eine Zeit zum Gebären und eine Zeit zum Sterben, eine Zeit zum Pflanzen und eine Zeit zum Abernten der Pflanzen, eine Zeit zum Töten und eine Zeit zum Heilen, eine
Zeit zum Niederreißen und eine Zeit zum Bauen, eine Zeit zum Weinen und eine Zeit zum Lachen, eine Zeit für die Klage und eine
Zeit für den Tanz; eine Zeit zum Steinewerfen und eine Zeit zum Steinesammeln, eine Zeit zum Umarmen und eine Zeit, die Umarmung zu lösen, eine Zeit zum Suchen und eine Zeit zum Verlieren, eine Zeit zum Behalten und eine Zeit zum Wegwerfen, eine Zeit zum Zerreißen und Zeit zum Zusammennähen, eine Zeit zum Schweigen und eine Zeit zum Reden, eine Zeit zum Lieben und eine Zeit zum Hassen, eine Zeit für den Krieg und eine Zeit für den Frieden.
Wir wollen Gott jetzt um seine Hilfe bitten und beten:
1. Schenke unseren verstorbenen Angehörigen, Freunden und Bekannten das ewige Leben bei dir und allen Heiligen.
2. Verzeihe ihnen, wo etwas unvollkommen bleiben musste.
3. Tröste jene von uns, die mit Trauer beladen sind, nicht verzeihen oder um Verzeihung bitten können.
4. Schenke all jenen Menschen, die einsam und verlassen sterben, deine Nähe.
5. Vergilt unseren Verstorbenen, was sie uns Gutes getan haben.
Beten wir nun gemeinsam das Glaubensbekenntnis
Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde, / und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn, / empfangen durch den Heiligen Geist, geboren von der Jungfrau Maria, / gelitten unter
Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben, / hinabgestiegen in das Reich des Todes, am dritten Tage auferstanden
von den Toten, / aufgefahren in den Himmel; er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters; / von dort wird er kommen,
zu richten die Lebenden und die Toten. / Ich glaube an den Heiligen Geist, / die heilige katholische Kirche, Gemeinschaft
der Heiligen, / Vergebung der Sünden, / Auferstehung der Toten / und das ewige Leben. / Amen.
Beten wir für unsere Verstorbenen
Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.
Gegrüsst seist du, Maria, voll der Gnade, der Herr ist mit dir. Du bist gebenedeit unter den Frauen, und gebenedeit ist die
Frucht deines Leibes, Jesus. Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns Sünder, jetzt und in der Stunde unseres Todes. Amen.
Herr, gib unseren Verstorbenen die ewige Ruhe.
Und das ewige Licht leuchte ihnen.
Lass sie ruhen in Frieden.
Amen.
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Amen.
DER ROSENKRANZ FÜR DIE VERSTORBENEN
Mitte und Ziel des Rosenkranzgebetes ist Jesus Christus. Mit Maria schauen wir auf sein Leben. In den Gesätzen des Rosenkranzes – Sätze, die das „Gegrüßet seist du, Maria“ erweitern – betrachten wir die Geheimnisse des Glaubens. Die Wiederholung derselben Sätze schenkt innere Ruhe. Die Perlen des Rosenkranzes sind eine Hilfe zum Beten.
Das Gebet des Rosenkranzes beginnt mit dem Kreuzzeichen:
Vorbeter: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Alle: Amen.
Es folgt das Glaubensbekenntnis:
Vorbeter: Ich glaube an Gott, / den Vater, den Allmächtigen, / den Schöpfer desHimmels und der Erde, / und an Jesus Christus, / seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn, / empfangen durch den Heiligen Geist, / geboren von der Jungfrau Maria, / gelitten unter Pontius Pilatus, / gekreuzigt, gestorben und begraben, / hinabgestiegen in das Reich des Todes, / am dritten Tage auferstanden von den Toten, / aufgefahren in den Himmel; / er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vater; / von dort wird er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten. /
Alle:
Ich glauben an den Heiligen Geist, / die heilige katholische Kirche, / Gemeinschaft der Heiligen, / die Vergebung der Sünden, / Auferstehung der Toten / und das ewige Leben. / Amen.
Vorbeter: Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.
Alle: Wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit und in Ewigkeit. Amen.
Es folgt das Gebet des Herrn:
Vorbeter: Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden.
Alle: Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.
Nun werden drei „Gegrüßet seist du, Maria“ gebetet, die um folgende Bitten ergänzt werden:
Vorbeter: Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade, der Herr ist mit dir. Du bist gebenedeit unter den Frauen, und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes, Jesus,... der in uns den Glauben vermehre.
Alle: Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns Sünder, jetzt und in der Stunde unseres Todes. Amen.
... der in uns die Hoffnung stärke
... der in uns die Liebe entzünde
Vorbeter: Ehre sei dem Vater dem Sohn und dem Heiligen Geist
Alle: Wie im Anfang, so auch jetzt und in alle Ewigkeit, Amen.
Nun beginnen die Betrachtungen der Rosenkranzgeheimnisse:
Eingeleitet werden sie mit einem „Vater unser“. Ihm folgen jeweils zehn „Gegrüßet seist du, Maria“ mit der Einfügung eines Geheimnisses (... und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes, Jesus, der für uns Blut geschwitzt hat).
Abgeschlossen wird jedes Gesätz mit dem „Ehre sei dem Vater ...“ Die Betrachtung des nächsten Geheimnisses wird erneut mit einem „Vater unser“ eröffnet.
Wir beten die folgenden Geheimnisse des Rosenkranzes:
1. der für uns Blut geschwitzt hat
2. der für uns das schwere Kreuz getragen hat
3. der für uns gekreuzigt worden ist
4. der von den Toten auferstanden ist
5. der in den Himmel aufgefahren ist
Ganz am Schluss eines jeden Rosenkranzgeheimnisses kann man beten: O mein Jesus, verzeih uns unsere Sünden, bewahre uns vor dem Feuer der Hölle, führe alle Seelen in den Himmel, besonders jene, die deiner Barmherzigkeit am meisten bedürfen.